Hermann und die Kettenbriefe

Kettenbriefe habe ich schon immer gehasst. Als Jugendliche erreichten sie mich in Form von handgeschriebenen Zetteln mit Inhalten wie „dreh dich um Mitternacht zehnmal um dich selbst und trink dabei ein Glas Wasser“, dann sollte man sie natürlich x-mal abschreiben und weiterverteilen. Das bringt dann Glück. Falls man das nicht macht, ereilt einen angeblich irgendein schlimmes Unglück. Später gab es sie dann in Form von E-Mails. Gerne noch mit dem Bild eines schönes Sonnaufgangs, einem frommen oder philosphischen Spruch, aber immer mit der Aufforderung, sie schön weiter zu verteilen, sonst passiert was. Teilweise sogar mit schlimmen Drohungen, was ich besonders bei Jugendlichen sehr bedenklich finde. Neuerdings dann auch per Whatsapp oder Facebook. Liebe Leute. Ich habe so etwas noch nie weitergeschickt, ich werde es auch in Zukunft nicht tun. Lasst mich also damit in Ruhe. Bitte. Danke.

Neulich erhielt ich eine noch andere Form des Kettenbriefes, nämlich einen sogenannten Hermann-Kuchenteig. Hm, naja. Essen wegwerfen mache ich auch nicht gern, was also tun? Da ich es auch interessant fand, so einen Teig mal eine Woche lang zu „füttern“, habe ich tatsächlich mitgemacht. Allerdings nur diese eine Woche lang. Am Ende der Woche, also heute, hätte ich den Teig in vier Teile teilen und drei davon weitergeben sollen. Das bringt natürlich Glück. (Wenigstens dieses Mal keine Androhung von Naturkatastrophen oder ähnlich schrecklichen Dingen…)

Ich möchte aber meine Freunde und Freundinnnen nicht damit belästigen, die nächsten Wochen diesen Kuchenteig in der Bekanntschaft herumzureichen (am Ende kommt er noch zu mir zurück!) daher sah die Lösung für mich so aus: Ich teile den Kuchen in vier Teile und backe sie dann alle selbst!

von oben

Deswegen habe ich also heute vormittag vier Kuchen gebacken. In verschiedenen Variationen: Mit Rosinen und Mandeln, mit Schokoladenstückchen und getrockneten Aprikosen und mit Schokolade und Mandeln. Zwei davon habe ich eingfroren, ich denke, das müsste mit diesem Trockenkuchen gut funktionieren. Wird dann beim nächsten Besuch wieder herausgeholt. Einen essen wir heute und morgen selbst und über einen dürfen sich heute abend meine Arbeitskollegen freuen.

vierkuchen

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