Nun ist auch das zweite Kind im Kindergarten.
Und so ganz langsam fange ich an, aufzuatmen. Wenn die Anspannung von einem abfällt, merkt man erstmal, wie groß sie eigentlich war.
Kaum zu glauben, wie man es genießen kann, durch die Gänge eines ganz normalen Supermarktes zu schlendern. In Ruhe Preise zu vergleichen. Ohne Gequengel an all diesen geldfressenden und lärmenden Hubschraubern und Feuerwehrfahrzeugen vor den Geschäften vorbeizugehen. Entspannt lächelnd den Fehler der neu anzulernenden Bäckereiverkäuferin zu verzeihen und in Ruhe warten, bis es ihr erklärt wurde.
E-Mails erledigen. In Ruhe einen Termin für einen längst anstehenden Arzttermin ausmachen. Ohne Stress die Einkaufstüten ausräumen. Mal zum Kaffee verabreden.
All das habe ich natürlich vorher auch gemacht, aber immer mindestens ein lebhaftes Kind im Schlepptau, das natürlich überhaupt keine Lust hat, nach einer neuen Jacke zu suchen, neben Mama im Café zu sitzen, wo es doch rundherum so viel zu entdecken gibt, ausgerechnet dann sich den Kopf stoßen und brüllen muss, wenn man gerade ein wichtiges Telefonat führt, und auch sonst den Kopf voller Flausen hat, das kann ganz schön anstrengend sein.
Und bitte nicht falsch verstehen. Ich liebe meine Kinder. Sie sind wunderbar. Was aber auch wichtig ist, ich kann mir jetzt wieder ein bißchen Zeit abknapsen, um zu lernen, mich selbst zu lieben. Auf mich achten. Mal einen Gang runterschalten.
Und „nebenbei“ noch alles andere erledigen, was anfällt… Haushalt, Einkäufe, Musikstunden, Kinderturnen, ab und zu muss ich ja auch arbeiten gehen, Treffen mit Freunden, Pflaster kleben, trösten, spielen, basteln, kneten, bauen, …
….und da ruft auch schon der Kindergarten an. Ich muss das krank werdende Kind früher abholen. That’s life!