Wenn bei Genussgier eine Blogparade zum Thema Lieblingsgerichte gestartet wird, macht die Genusslieben.de doch gerne mit!
Ich habe eine ganze Weile überlegt, ob mir ein spektakuläres Lieblingsgericht einfällt, mit dem ich euch beeindrucken kann. Stattdessen schreibe ich aber doch lieber über ein Lieblingsgericht, mit dem ich beeindruckt wurde! Und zwar so sehr, dass es bis heute anhält. Es geht um Tiramisu.
Erstens ist es natürlich einfach ein sehr leckerer italienischer Nachtisch, den ich schon immer gerne gegessen habe. Wenn er denn richtig zubereitet wird. Viel zu oft habe ich es schon erlebt, dass da süßes Kakaopulver drüber gestreut wird, oder Rum statt Amaretto verwendet… das ist für mich alles kein „echtes“ Tiramisu. Das schlimmste, was ich mal erlebt habe, war ein Eiscafé, das mir ein Tiramisu andrehte, das mit Schokoladencreme begossen und mit Zucker bestreut war. Dabei ist das Tolle daran doch gerade das Zusammespiel der süßen Creme mit dem herben, bitteren Geschmack des Kakaopulvers (ich gerate schon wieder ins Schwärmen).
Das Beste daran ist aber, dass mein Mann mich damals bei unserem ersten Kennelernen damit geködert hat. Wir spazierten ganz romantisch nach einer tollen Segelwoche gemeinsam durch einen Hafen auf Mallorca und er hat mir erzählt, er könne ein ganz tolles Tiramisu machen. Beim späteren Adressenaustausch gab er mir als E-Mail-Adresse sogar tiramisu@… Das hat mich natürlich wahnsinnig beeindruckt (eigentlich hatte er mich ja schon längst, aber das musste ich ja nicht so laut sagen…). Leider musste ich dann doch tatsächlich noch eine ganze Weile darauf warten, bis er mir wirklich das erste Tiramisu gezaubert hat. Aber er hat Recht behalten. Und es war wirklich gut: Wir haben später sogar geheiratet! 🙂
Falls der ein oder andere auch jemanden mit einer leckeren Nachspeise betören möchte, hier noch mein liebstes italienisches Rezept für Tiramisu:
Zutaten
(für 8 Portionen)
- 500 g Mascarpone
- 100 g Puderzucker
- 200 g Löffelbisquits
- 4 Eigelb
- 2 Eiweiß
- 2 cl Amaretto
- ein Tässchen doppelt stark gekochter Espresso
- Kakaopulver
Zubereitung
- Eier trennen, die beiden Eiweiße zu Schnee schlagen.
- Puderzucker, Eigelbe und Amaretto mit dem Mixer auf höchster Stufe schaumig schlagen. Dann den Mascarpone unterrühren. Anschließend den Eischnee mit einem Löffel unterziehen.
- Den Boden einer Auflaufform mit Löffelbisquits auslegen. Die Löffelbisquits mit der Hälfte des Esspressos beträufeln, dann die Hälfte der Mascarponecreme darauf verteilen.
- Darüber wieder eine Lage Löffelbisquits auslegen, mit restlichem Espresso beträufeln und restliche Creme darüber streichen.
- Den Tiramisu für einige Stunden in den Kühlschrank stellen (oder über Nacht) und vor dem Servieren mit Kakaopulver bestreuen.
Ich selbst habe übrigens schon sehr lange kein Tiramisu mehr selbst gemacht. Da ist hier einzig und allein mein Mann für verantwortlich und das lässt er sich auch nicht nehmen. Da bleibt mir nur übrig, mir ab und zu mal eines zu wünschen. Nur in Form von Cake Pops durfte ich. 😉
Nicht zu vergessen die Anekdote aus dem Studentenwohnheim: Mein Mann hat nämlich nicht nur mich, sondern auch seine Kommilitionen mit Tiramisu beeindruckt. Einer war so begeistert, dass er kurzerhand seiner Mutter das Rezept schickte und sich das fürs Wochenende daheim wünschte. Auf die Rückfrage „Was ist denn Mascarpone?“ antwortete er „Halt so’n Frischkäse“. Die Mutter erfüllte den Wunsch, das Tiramisu schmeckte aber irgendwie anders…. nach einiger Fragerei kam heraus, dass sie als „so’n Frischkäse halt“ Brunch benutzt hatte. Vatter sagte „Datt schmeckt schon, datt wird gegessen“. Der Kommilitone blieb aber skeptisch und zögerte… zu Recht, weil er später im Abfall nicht nur eine leere Brunch-Packung fand, sondern diese sich auch noch als Brunch „Kräuter“ entpuppte!
Nachtrag vom 24.05.2014
Eeeeeeendlich gab es heute mal wieder Tiramisu! Wir haben nämlich heute Hochzeitstag, so dass mein Mann mir eines gezaubert hat! <3
Deswegen kann ich jetzt auch ein Foto nachreichen:
Tiramisu
Facebook
Google+
Twitter
