Da die Bärlauch-Zeit leider schon wieder vorbei ist, hier mal ein Pesto aus Brennesseln. Sie sind ja fast überall leicht zu finden oder wachsen sogar im eigenen Garten. 😉 Wer das nicht mag, kann natürlich auch Basilikum oder andere Kräuter verwenden.
Dieses Gericht kommt ganz bewusst ohne eine kohlenhydratreiche Beilage wie Nudeln oder Reis aus, da ich mich seit einiger Zeit nicht nur lowcarb, sondern auch ketogen ernähre. Darüber werde ich euch in den nächsten Tagen auch noch berichten.
Dieses Rezept stammt zum Teil aus der Marleyspoon-Box, die wir eine Zeit lang (und immer wieder mal) abonniert haben. Dies ist eine Kochbox, die Rezepte und die passenden Zutaten dazu nach Hause liefert. Unter dem Rezept findet ihr es noch etwas ausführlicher.
Zutaten (für ca. 3 Portionen)
- 650 g Hähnchenbrustfilet
- 400 g grüne Bohnen (ggf. TK)
- 1 Bio-Zitrone
- 1 Zwiebel
- 1 Handvoll Brennessel-Blätter
- 40 g Parmesankäse
- 2 Birnen
- Olivenöl
- schwarzer Pfeffer
- Salz
Zubereitung
- Den Backofen auf 180°C (Umluft) vorheizen.
- Von den Bohnen die Enden abschneiden und sie dann schräg halbieren (dieser Schritt entfällt, wenn Tiefkühlware verwenden wird).
- Die Zwiebel in feine Streifen schneiden.
- Die Birnen waschen, vierteln, Kerngehäuse herausschneiden und in Spalten schneiden.
- Die Zitrone heiß abwaschen, mit einem sauberen Tuch abtrocknen und dann die Schale abreiben. Anschließend die übrige Zitrone in Spalten schneiden.
- Das Hähnchen in einer Schüssel mit 1-2 TL Zitronenschale, 2 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer marinieren.
- Die Brennesselblätter waschen, trockentupfen und in Streifen schneiden. Den Käse grob reiben. Beides zusammen mit 2-3 EL Olivenöl mit dem Pürierstab zu einem Pesto verarbeiten. Je nach Konsistenz noch etwas mehr Öl zugeben und ggf. salzen.
- Nun das Hähnchen in einer Pfanne in Olivenöl goldbraun anbraten, dann in eine Auflaufform geben und im Backofen 8-10 Minuten weiter garen. So bleibt das Hähnchen schön zart.
- In der gleichen Pfanne die Zwiebeln anschwitzen und dann die Birnen dazugeben, ca. 1 Minute mit anbraten.
- Salzwasser aufsetzen und sobald es kocht, die Bohnen 6-8 Minuten kochen, anschließend abgießen.
- Die Bohnen und das Pesto unterheben, zum Hähnchen servieren. Die Zitronenspalten dazu reichen.
Wer sich nicht lowcarb ernährt, kann natürlich gerne Pasta oder Kartoffeln dazu essen!
Kochboxen im Test
Aufmerksam geworden auf Kochboxen bin ich durch die Werbung von Hello Fresh. Ich habe bei einem Gewinnspiel mitgemacht und wurde dann (ich hatte eingewilligt) angerufen. Mir wurde erklärt, ich hätte zwar keinen Gutschein gewonnen, man würde mir aber gern ein Angebot für eine Ermäßigung einräumen. Die Mitarbeiterin war freundlich, führte mich durch die Bestellung und erklärte mir, dass sie dann ein Online-Konto für mich eröffnen würde, in dem ich auch nochmal die Bestellung bearbeiten könne. Ganz zum Schluss fragte sie dann nach meiner Kontonummer. Die gebe ich aber nur sehr ungern (also gar nicht) am Telefon heraus, erst recht nicht, wenn ich angerufen wurde und die Identität des Anrufers nicht prüfen kann.
Mein Vorschlag, die Kontodaten dann im Online-Konto selbst einzutragen, wurde abgelehnt. Es ginge nur jetzt und hier mit dieser Kontonummer weiter, sonst könne man mir dieses Angebot nicht machen. Tja, verschenkte Lebenszeit, wir haben das Gespräch dann ohne Bestellung beendet und ich wundere mich über dieses seltsame Geschäftsgebahren.
Trotzdem hatte ich aber nun Lust auf eine Kochbox bekommen und schaute mich im Internet um, was es noch so für Anbieter gäbe. Dabei stieß ich auf den Kochzauber von Lidl und Marleyspoon und bestellte kurzerhand von beiden ein Exemplar, um verlgeichen zu können. Ich muss sagen, ich fand beide gut, aber bei Marleyspoon waren die Rezepte noch ein bisschen pfiffiger, so dass wir dann dabei geblieben sind.
Die Lebensmittel kommen überwiegen in Bio-Qualität und waren bisher (bis auf eine klitzekleine Ausnahme) immer absolut frisch – wir hatten nie Probleme mit dem Obst/Gemüse, Fleisch oder Milchprodukten.
Das Kochen mit einer Kochbox
Die Lebensmittel kommen gut gekühlt. In meinem Fall wurden beide Boxen mit UPS versandt. Kochzauber nutzt Kühlakkus, die mit Wasser gefüllt sind – man kann sie nach dem Auftauen aufschneiden, die Blumen damit gießen und die Folie dann entsorgen. Die gekühlten Lebensmittel kommen leider immer in einer Gefriertasche mit Aluminium-Beschichtung. Das finde ich vom ökologischen Standpunkt her eher mäßig.
Marleyspoon verwendet zwar Kühlakkus mit Kühlflüssigkeit, aber man sowohl diese als auch das als Dämmmaterial genutzte Schaffell konstenfrei zur Wiederverwendung zurücksenden, das finde ich sehr positiv. Bei uns wärmte das Fell allerdings im Winter auch die Kaninchen im Stall. 😉
Man erhält eine Rezeptkarte und genau die Zutaten, die man dafür benötigt. Zunächst schreckte ich vor den vielen Verpackungen zurück. Andererseits überlegte ich aber dann, dass ich, um die Zutaten einzukaufen, ja auch Verpackungen benötigen würde, nur eben größere (und dafür dann meist der Rest im Abstellraum herumdümpelt, wenn man die Zutat selten verwendet. Das sind bei mir z.B. Kokosflocken).
So kann man sich die Lebensmittel zurechtlegen und es kann direkt losgehen. Bei Kochzauber waren teilweise sogar die Gemüsesorten schon vorbereitet (z.B. die Schwarzwurzeln schon geschält), bei Marleyspoon darf man das selbst machen und verliert nicht das Gefühl, selbst zu kochen! Trotzdem muss man wenig selbst nachdenken – auch wenn ich empfehle, das Rezept immer erst einmal ganz durchzulesen. Manchmal ist es hilfreich, die Reihenfolge ein wenig zu verändern. Die Rezepte benötigen in der Zubereitungszeit meist 20-30, manchmal auch 45 Minuten. Die Zeitangaben auf den Rezeptkarten passen gut, ebenso wie die Mengenangabe für die Portionen.
Rezepte
Die Rezepte fand ich allesamt wirklich lecker! Gerade bei Marleyspoon gibt es auf der einen Seite nochmal wirklich neue Ideen, auf der anderen Seite aber auch Klassiker, die ein bisschen aufgepeppt werden (z.B. ein tolles Topping zur Kürbissuppe). Man kann in der Bestellübersicht vorher sehen, welche Gerichte man zugesendet bekommt und diese noch verändern, wenn man etwas überhaupt nicht mag. Es gibt dann nochmal viele alternative Rezepte, unter denen man auswählen und austauschen kann. Ebenso kann man Lieferungen überspringen, falls man mal im Urlaub ist oder es aus anderen Gründen gerade nicht passt.
Kindertauglichkeit
In erster Linie habe ich die Box abonniert, weil ich endlich mal wieder auch etwas Leckeres essen wollte, außerhalb von Chicken Nuggets, Pommes und Nudeln mit Tomatensauce. Natürlich mochten die Kinder nicht alle Gerichte – aber doch zumindest meist einzelne Komponenten, die ich dann teilweise etwas abgewandelt oder einzeln gelassen habe, obwohl sie sonst vermsicht worden wären. Mindestens die Beilagen passen fast immer – Reis, Nudeln, Ofenkartoffeln, Ofengemüse. Dden Sohn hat es auf jeden Fall dazu angeregt, vieles zu probieren, das fand ich toll!
Social Media
Beide Kochboxen verweisen auf ihre Facebook- und Instagram-Accounts und wünschen sich, dass man dort gern auch Fotos von seinen gekochten Gerichten veröffentlichen soll. Eine Reaktion (z.B. in Form eines „Like“) kommt allerdings nicht zurück. Oh, wait, doch, einmal kam eines – Wochen später. Dass ich sie teilweise im Facebook-Beitrag erwähnt habe, haben sie scheinbar gar nicht bemerkt oder zur Kenntnis genommen.
Ich hatte bei beiden Versendern nach einer Kooperation gefragt (in welcher Form auch immer) und ob ich ein oder mehrere Rezepte veröffentlichen darf. Darauf bekam ich leider überhaupt gar keine Antwort. Ich finde, das ist durchaus noch ausbaufähig. (Zumindest eine Absage wäre möglich gewesen, oder?)